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Stipendium für einen Aufenthalt in Quito

Dieses Jahr haben Renee Zimmermann und Sophie Hoffmann aus den ehemaligen 11. Klassen das Stipendium für besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schüler erhalten. Die Kurt-Alten-Stiftung unterstützt den Auslandsaufenthalt, der insbesondere die Teilnahme am Unterricht unserer Austauschschule in Quito beinhaltet. Die Deutsche Schule sucht Gasteltern, sodass zusätzlich zu der Sprachförderung ein wirkliches Eintauchen in die ecuatorianische Kultur ermöglicht wird. 

Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich für die Unterstützung und das Engagement der Stiftung, der Deutschen Schule Quito und der Gasteltern bedanken. Unsere Stipendiatinnen sind auch dieses Jahr begeistert und erwachsener zurückgekommen. In dem Bericht, den Renee, Sophie und Laura im Folgenden geschrieben haben, schildern sie ihre Eindrücke und Erfahrungen. 

Die Auswahl für das Stipendium im nächsten Kalenderjahr läuft zur Zeit. 

Schu

Ecuador – unser zweites Zuhause

Seit einigen Jahren ermöglicht die Kurt-Alten-Stiftung jährlich zwei leistungsstarken Schülerinnen oder Schülern der Humboldtschule einen zweimonatigen Aufenthalt an der Deutschen Schule in Quito.
Dieses Jahr waren wir drei Schülerinnen und eine von uns erhielt die Möglichkeit, auf eigene Kosten mit nach Ecuador zu reisen.


Am 02. Mai 2023 hat unser Abenteuer begonnen. Nach einer fünfzehnstündigen Reise landeten wir in Ecuador, dem Land, das mit seinen wunderschönen Landschaften zu den artenreichsten Ländern der Welt gehört. Ein Land mit unglaublicher Natur, exotischen Tieren und unglaublich netten Menschen.

Wir sind alle glücklich, dass wir hier sein durften und es kommt uns so vor, als wären wir erst gestern in Quito, der höchstgelegensten Hauptstadt der Welt, gelandet.
Doch die Zeit verging wie im Flug und jeder Tag bot uns neue Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse.
Das Leben hier in Ecuador war ein ständiger Lernprozess. Von der Verbesserung unserer Spanischkenntnisse, das Eintauchen in eine andere Kultur bis hin zu dem Miterleben der Gewohnheiten unserer Gastfamilien.
Auffällig ist, dass die Ecuadorianer und Ecuadorianerinnen viel offener und fröhlicher als die Deutschen sind. Infolgedessen wurden wir sehr nett aufgenommen und wir haben uns direkt wohlgefühlt.


Wir lebten alle drei in Gastfamilien und hatten Gastgeschwister, die ebenfalls die Deutsche Schule in Quito besuchten. Ich hatte eine jüngere Gastschwester und einen Gastbruder in meinem Alter. Meine Gasteltern waren super nett, herzlich und haben mich wie ihre eigene Tochter aufgenommen.
Direkt am ersten Tag startete die Schule für uns. Das Schulgelände ist mit einer eigenen Schwimmhalle, einem eigenen Stadion und vielen Palmen sehr beeindruckend. Ich ging mit meinem Gastbruder Nico in eine internationale Klasse. Das bedeutet, dass die Klasse das deutsche Abitur und den ecuadorianischen Abschluss absolviert und somit die Schüler*innen die Möglichkeit haben, in Deutschland zu studieren.
Dementsprechend war ein Großteil des Unterrichts auf deutsch. Unter sich haben sich meine Mitschüler*innen allerdings auf Spanisch unterhalten und versuchten mich zu integrieren.


Nach dem Unterricht bestand für uns die Möglichkeit an zahlreichen Arbeitsgemeinschaften teilzunehmen. Ich wurde ins Fußballteam aufgenommen und hatte somit die Möglichkeit, zwei Monate Höhentraining zu machen.
Der Alltag in Ecuador ist um einiges spontaner und abgesehen von der Schule unternahm meine Gastfamilie an den Wochenenden viele Ausflüge mit mir. Von morgens bis abends waren wir unterwegs und mir wurden viele Orte in Ecuador gezeigt.
Beispielsweise bestiegen wir einen 5897m hohen Vulkan, den Cotopaxi, schaukelten über den Wolken von Quito und unternahmen beeindruckende Wanderungen im Andenhochland.
Auch der „bosque húmedo“, der Regenwald, wurde mir gezeigt. Hier machten wir unter anderem Rafting durch wildes Gewässer und schwebten in einer Gondel über den Regenwald.


Außerdem fuhren wir über ein verlängertes Wochenende nach Canoa, an die Küste von Ecuador. Im 29•C warmen Südpazifik konnte ich Surfen lernen, baden und Wassertiere, wie den Blaufußtöpel, bestaunen. Ich bin unglaublich dankbar für die Möglichkeit, zwei Monate in Ecuador gelebt haben zu dürfen und werde das Land mit seinen atemberaubenden Landschaften, meine Gastfamilie und meine neuen Freunde sehr vermissen.
Laura Eicke (11b)

Nicht nur innerhalb der Schulzeiten gibt es spannende Angebote, die von der Schule ausgehen. Auch direkt am ersten Abend, des ersten vollen Tages, den wir in Quito verbracht haben, verbrachten wir in der Schule bei der Mint-Nacht der Sekundarstufe.
Jede Klasse stellte dort ihre eigenen selbstüberlegten und durchgeführten Experimente vor:


von Projekten mit einem Hamsterlabyrinth über Plakate über Bienen bis zu einem Miniatur „Windtunnel“, welcher Luftwiderstand mithilfe von Nebel sichtbar macht.
Die Veranstaltung war für die Schüler verpflichtend und daher sowohl von Schülern als auch von Eltern gut besucht. Genauso wie die Mint-Nacht der Primarstufe, welche eine Woche später stattfand. Auch dort gab es viel verschiedenes Essen zu kaufen und Musik.


Sogar noch festlicher war der „día de la familia“, eine Veranstaltung in der Schule mit Essen, Trinken, Verlosungen, Spielen, Tanzwettbewerb und viel live Musik.


Familie: Trotz dem ganzen Hin und Her bei der Suche und Kontaktaufnahme mit meiner Gastfamilie bin ich bei den nettesten Menschen überhaupt möglich gelandet.
Meine Gastfamilie, die ich auch inzwischen nur noch meine Familie (aus Peru) nenne, haben mich direkt am Flughafen mit so viel Liebe empfangen, dass alle meine Sorgen wegen des Aufenthalts praktisch direkt verschwanden. Ivis, Javier, Katarina und Radnia, welche ich erst am 15.05. getroffen habe als sie aus Deutschland wiederkam, kommen ursprünglich aus Peru und konnten daher sogar noch besser verstehen, wieso mir Ecuador am Anfang so anders vorkam. Sie konnten mir z.B. auch mit einigen der Vokabel-Spezialitäten Ecuadors helfen, wie den Erdbeeren, die hier, anders als in Spanien und Peru nicht Fresas sondern Frutillas heißen. Nicht nur der Alltag war sehr schön mit ihnen und Bandido, ihrem Chihuahua, sondern auch all die wunderbaren Ausflüge, die wir gemacht haben. Meine Gastfamilie hat mir mit allem erdenklichen zum Einleben geholfen, ich hatte sehr viel Spaß mit Radnia und Katarina, die meine Liebe zu Horrorfilmen teilen sowie auch einen ähnlichen Musikgeschmack haben wie wir.


Alles in allem kann ich ihnen gar nicht genug danken, für diese wunderbare Zeit hier, die in einer anderen Gastfamilie sicher nicht das Gleiche gewesen wäre.


Cuenca:


Einer der Ausflüge, die ich mit meiner Gastfamilie relativ am Anfang meiner Zeit hier, also am zweiten Wochenende unternommen habe, ging in den Süden, in eine sehr hübsche Stadt mit ca. 600.000 Einwohnern inklusive der Umgebung. Cuenca liegt etwa neun Stunden mit dem Auto von Quito entfernt, deshalb sind wir am Freitag bereits um 3 Uhr morgens losgefahren und kamen mit den Zwischenstopps am frühen Nachmittag an. Einer der Zwischenstopps war bei den Ruinen einer alt ecuadorianischen Kultur namens Kañari, welche später von den Inkas übernommen wurde, von welchen dort ebenfalls ein Tempel zu besichtigen war.


Weiterhin haben wir an diesem Wochenende auch noch eine riesige Kirche im Zentrum der Stadt im Rahmen einer sehr ausführlichen Tour besichtigt. Das einzige Problem war, dass in Cuenca, als einer sehr traditionelle Stadt, noch sehr viel Quechua, eine alte Sprache der Anden, gesprochen wird, die für mich leider absolut unverständlich war.


Auch haben wir in Cuenca, zum ersten Mal öffentliche Transportmittel benutzt, weil mein Gastvater meine vierzehnjährige Gastschwester abgeholt hat. Die Bahnen waren ähnlich wie in Deutschland, modern und eher voll, wenngleich deutlich bezahlbarer. Die (Fern-)Busse hingegen stellten ein Abenteuer dar, abgesehen von dem Alter der Fahrzeuge waren sie auch vollkommen überfüllt, sodass manche Leute auf dem engen Flur standen oder gesessen haben.

Insgesamt war die Erfahrung dieser Stadt wirklich eindrucksvoll, auch in ihrem Unterschied zu Quito, der modernen Millionen-Stadt, stellt sie einen Kontrast mit ihren traditionellen Ecken sowie der modernen Infrastruktur dar.

Flug und Ankunft

03:45 Uhr morgens: Ich stehe am Flughafen, nachdem ich heute um 02:00 aufgestanden bin und bin verdammt aufgeregt. Mein erster Flug meines Lebens und dann 12 Stunden, um für zwei Monate am anderen Ende der Welt zu sein. Aber auch unglaublich glücklich, denn ich darf diese Erfahrung mit zwei Freundinnen, Renee und Laura, teilen.

Wir sind von Hannover etwa eine Stunde nach Amsterdam geflogen (der Flughafen dort ist übrigens sehr groß und schön) und dann 12 Stunden nach Quito, der Hauptstadt von Ecuador und unsere Heimatstadt für die zwei Monate, wo wir dann fröhlich von unseren Gastfamilien empfangen wurden.

Mindo

Auch meine Familie hat viel mit mir unternommen, so waren wir an einem Wochenende in Mindo, ein Ort etwa zwei Stunden von Quito entfernt, im Regenwald.

Die Landschaft dort war wirklich unglaublich schön und atemberaubend: die Berge und der Wald. Das besondere dort, es gibt viele verschiedene spannende Aktivitäten. Wir waren an einem Ort, an dem es Ziplines gab, 10 Seilbahnen mit mega Aussicht durch den Regenwald. Dort gab es auch einen kleinen Wasserfall mit natürlichen Schwimmbad, wo wir gebadet haben, mitten im Regenwald. Das Wasser war anfangs eisig kalt und es hat auch geregnet, nach ein paar Minuten war es aber unglaublich schön und ich habe es richtig genossen.

Zudem gab es dort einen Fluss, in dem man Wildwasserrefting machen konnte, was wirklich unglaublich Spaß gemacht hat, sodass wir die etwa 20 minutenlange Fahrt gleich zweimal nacheinander gemacht haben. Absolut empfehlenswert!

Ein weiteres Highlight dort: In einem großen Garten haben wir wilde Tucane und Capybaras gesehen.

Quilotoa

Einer der schönsten Orte, die ich in Ecuador gesehen habe, war die Lagune Quilotoa, eine Lagune in einem Vulkankrater. Die Landschaft hätte auch aus einem Fantasy Film kommen können, es war wirklich sehr beeindruckend. Wir haben den Krater dann sogar mit Kajaks durchquert.

Manta

Zudem hat mir meine Gastmutter auch einen sehr großen Wunsch erfüllt.

Wir beide sind nämlich nach Manta, ein Ort an der Küste, geflogen.

Dort war ich dann für drei Tage in einem Hotel direkt am Meer, und die Küste war wirklich unglaublich schön, das Wetter einfach super.

Beim Sonnenuntergang im Pazifik zu sein, hübsche Strände zu sehen und einfach das Meer genießen.

Und das absolute Highlight: Wir haben eine Waltour gemacht, in der wir mit einem Boot ins Meer rausgefahren sind, dabei an Robben vorbei, und Buckelwale gesehen haben, welche sogar aus dem Wasser gesprungen sind. Im Anschluss durften wir noch schnorcheln, wobei ich viele Fische und tatsächlich auch eine Meeresschildkröte gesehen habe.

Erlebnisse, die ich nie vergessen werde.

Mashpi

Durch sehr großes Glück durften Renee und ich für zwei Tage mitten in den Regenwald.

Dort haben wir viel gesehen und erlebt, haben den Regenwald von oben gesehen, unter einem Wasserfall geduscht, eine Nachtwanderung durch einen Bach gemacht, um nach Fröschen zu suchen, hatten Schmetterlinge auf der Hand und haben unglaublich viele Kolibris gesehen. Zwei unfassbar schöne Tage!

Die zwei Monate waren einfach unglaublich

Insgesamt waren diese zwei Monate einfach unglaublich und unvergesslich. Eine fantastische Erfahrung, durch die ich nicht nur mein Spanisch verbessern konnte, sondern auch neue tolle Leute kennengelernt habe, viel vom Land gesehen habe, wunderbare Erfahrungen gemacht habe und so viel dazugelernt habe, auch über mich selbst.