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Stipendium der Kurt-Alten-Stiftung

Bericht des Aufenthaltes in Ecuador 

Dieses Jahr haben Julia Wadolkowska und Finn-Ole Graßat das Begabtenstipendium der Kurt-Alten-Stiftung durch ihre herausragenden schulischen Leistungen erhalten. Die Stiftung fördert jährlich zwei Schülerinnen oder Schüler der Humboldtschule mit einem beachtlichen finanziellen Zuschuss, die Deutsche Schule in Quito ermöglicht es, am dortigen Unterricht teilzunehmen und kümmert sich um die Unterbringung in ecuadorianischen Gastfamilien.  

Wir freuen uns, dass die Stiftung auch für dieses Schuljahr die Förderung bestätigt hat, so dass das Auswahlverfahren bereits in Angriff genommen werden konnte. Für die spannende Auslandserfahrung möchten wir uns an dieser Stelle sowohl bei der Stiftung als auch bei der Deutschen Schule ganz herzlich bedanken. 

Im Anschluss berichtet uns Ole von seinen Erfahrungen.  (Schu) 

Dieses Jahr (2024) haben Julia und ich die Möglichkeit bekommen, im Rahmen des Stipendiums der Kurt-Alten-Stiftung, zwei Monate die Deutsche Schule in Quito zu besuchen. Ich wurde im Sommer letzten Jahres irgendwann mal von Frau Schulz auf dem Flur abgefangen und sie bot mir in ungefähr 60 Sekunden dieses Stipendium an. Meine erste Reaktion war „nein?!“. Ich hab mir Sorgen gemacht, was alles passieren könnte. Nach ein paar Tagen Bedenkzeit und einigen Gesprächen war ich mir jedoch sicher, diese Möglichkeit wahrnehmen zu wollen. Diese Entscheidung habe ich nicht bereut und bin unglaublich froh, zwei Monate in Ecuador gewesen zu sein. 

Die nächsten Monate vergingen schleichend: Immer mal wieder ein Gespräch mit Frau Schulz, mit dem Reisebüro oder ständiges Besorgen irgendwelcher nötigen Dinge. Im Nachhinein kann ich nur jedem empfehlen, sich darum frühzeitig zu kümmern. Und dann war es soweit – am 20.04.2024 stehe ich um 02:00 Uhr nachts auf und fahre nach Hamburg. Die Aufregung steigt vor meiner ersten so großen Reise. Von Hamburg aus geht es mit dem Flugzeug erst nach Madrid und dann weiter gute 11 Stunden nach Quito. Die Aufregung wandelt sich in Vorfreude und als ich in Quito dann mit offenen Armen von meiner Gastfamilie empfangen werde, weichen alle verbliebenen Zweifel. 

Die nächsten Tage vergingen ehrlich gesagt ziemlich langsam. Neue Sorgen kamen auf, als es am ersten Tag in die Deutsche Schule und, nachdem uns die Koordinatorin alles gezeigt und erklärt hatte, in eine komplett neue Klasse ging. Was ich aber wirklich sagen muss ist, dass die Leute in Ecuador um einiges freundlicher und offener sind als in Deutschland. So hatten wir auch keine großen Probleme uns in dem unbekannten Schulumfeld zurechtzufinden. 

Der Alltag im Colegio Alemán bestand meistens aus relativ viel Unterricht, teils auch in den Nachmittag hinein, aber auch aus sportlichen, musikalischen oder sonstigen Freizeitaktivitäten, von denen es dort eindeutig genug Auswahl gibt. Ich kann jedem nur empfehlen, auch bei solchen Aktivitäten außerhalb des Unterrichtes mitzumachen, da man so noch ganz andere Kontakte in der Schule knüpfen kann. Außerdem macht es total Spaß, dann mal abends auf einem der großen Schulkonzerte mit richtiger Bühnentechnik etc. aufzutreten. 

Nach einiger Zeit haben wir mit Anderen aus Deutschland von der Schule aus zwei Ausflüge gemacht – einen zum Vulkan Cotopaxi und einen in die Altstadt von Quito. Die Ausflüge waren gut organisiert und man hatte sogar die Möglichkeit, teils ohne erwachsene Betreuung die Gegend zu erkunden. Außerdem habe ich noch mit meiner Gastfamilie zwei ganz besondere Ausflüge gemacht: An einem längeren Wochenende sind wir mit vielen Freunden und Bekannten in ein großes gemeinsames Haus in den Dschungel, den tropischen Regenwald, gefahren. Dort hatten wir die Möglichkeit, eine Exkursion zu machen, im Fluss zu baden und viele für mich unbekannte Tiere und Pflanzen zu bestaunen. 

An einem anderen Wochenende sind wir zusammen mit einer anderen Gruppe an den Strand gefahren und ich war zum ersten Mal am Pazifik. Dieser Ausflug war komplett anders als der in den Dschungel aber kein bisschen schlechter. Wir konnten im warmen Pazifik schwimmen, in Gezeitenbecken nach Lebendigem suchen und an die ganz besondere Playa negra, einen Strand mit schwarzem Sand, fahren. 

Nach knappen acht Wochen hab ich jedoch schnell feststellen müssen, dass ich bei Weitem nicht alles geschafft habe, was ich mir vorgenommen hatte, zu unternehmen. Dennoch habe ich zwei Monate komprimiertes Ecuador mit vielen Facetten erlebt. Ich bin unglaublich dankbar, die Möglichkeit des Stipendiums gehabt zu haben und werde mich an meine Zeit in Ecuador gerne zurückerinnern. Meine neuen Freunde und Familie werde ich definitiv vermissen, aber wir haben uns fest vorgenommen, dass wir uns wiedersehen – in Ecuador, Deutschland oder irgendwo dazwischen. 

Fin-Ole