Es war ein unvergessliches Erlebnis: Neben dem Gedenken an die Opfer der Deportation aus Hannover haben Humboldtschüler*innen auch ein Zeichen gegen das Vergessen und den heutigen Antisemitismus setzen können.
Am 15.12.2022 hatten etwa 80 Schülerinnen der Humboldtschule die Gelegenheit, an der Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Deportation von Jüdinnen und Juden am 15.12.1941 in das Ghetto von Riga mitzuwirken. Bereits Wochen zuvor hatten wir, die Schülerinnen der Q1-Geschichtskurse von Frau Nordmann und Frau Hilgefort, uns hinsichtlich des Gedenktags vorbereitet. Neben der eigentlichen Auseinandersetzung mit dem Thema „Nationalsozialismus“ konnten wir uns so auch aktiv an der Erinnerung beteiligen und damit unseren Respekt für die Opfer sowie die Wichtigkeit des Themas zum Ausdruck bringen. Eine Rede, Zitate, Gedichte und das Niederschreiben der Namen der 1001 Opfer, das Ablegen von weißen Rosen am Mahnmal zum Lied „Deduschka“ von dem aus Israel stammenden Rapper und Singer-/Songwriter Ben Salomo und das Präsentieren von informativen Plakaten bezüglich der Deportation und des heutigen Antisemitismus haben zu einer unvergesslichen Stimmung am Mahnmal am Opernplatz geführt.
Das Gefühl, sich gemeinsam als Gruppe aktiv gegen das Vergessen der Opfer und der Deportation sowie gegen den heutigen Antisemitismus einzusetzen, war sehr ergreifend. Allerdings fanden wir es schade, dass die aufgeschriebenen Namen der 1001 Jüdinnen und Juden nicht die beabsichtigte Aufmerksamkeit bekamen. Zudem hat die Presse nur ein Bruchstück unserer Hauptmessage in ihrer Berichterstattung aufgenommen.
Letztendlich hatten wir uns erhofft, dass auch der Bürgermeister ein paar abschließende Worte an die Gedenkenden richtet, sodass uns das Ende sehr offen erschien.
Trotz dieser Kritikpunkte war die Teilnahme und Gestaltung des Gedenktags eine einzigartige Erfahrung, weshalb wir den nachfolgenden Jahrgängen die aktive Mitwirkung an der Gedenkveranstaltung empfehlen können.
Als Dank für Mitgestaltung der Gedenkveranstaltung haben wir einen 100€-Gutschein erhalten. Diese wurde auf 150€ erhöht und nach gemeinsamer Abstimmung an die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ)“ gespendet.