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Blindenfußball an der Humboldtschule

Am 15.05.2023 durften wir (der Sport LK der Q1 bei Herrn Seide) die Erfahrung machen, wie es ist ohne einen unserer wichtigsten Sinne Fußball zu spielen und damit eine wertvolle und unerwartet spannende Erfahrung zu sammeln. Zunächst wussten wir nicht was uns erwarten würde und waren uns anfangs unsicher, was dies für eine Erfahrung werden würde. Zuerst stellten sich uns viele Fragen bzgl. der Orientierung auf dem Spielfeld, da wir im Vorhinein schon wussten, dass wir eine Augenbinde tragen müssen. Daraus folgten die Fragen, wie ein vernünftiges Zusammenspiel möglich sein sollte und wie ein Torwart in der Lage wäre einen Ball zu halten. Da viele von uns bereits einige Erfahrungen mit Fußball gemacht hatten, wobei die Augen eine nicht verzichtbare Rolle spielten, fielen die Spekulationen um so vielfältiger aus. Auf humorvolle Weise zeigte uns Maurizio Valgolio vom Behinderten-Sportverband Niedersachsen, der den Workshop leitete, wie wir mit unseren Ohren sehen können und verschiedenste Methoden um sich auf dem Spielfeld zu orientieren. Dazu zählte zum einen der rasselnde Ball, der durch eine spezielle Dribllingtechnik nah an den Füßen geführt werden musste, um ständig über dessen Position Bescheid zu wissen. Dabei zeigte sich bei einigen ein größeres Talent, wohingegen andere eher Schwierigkeiten hatten. Räumliche Wahrnehmung stellte sich als essentiell heraus, wobei verschiedene Leute außerhalb des Spielfelds unterschiedliche Anweisungen bzw. räumliche Informationen vermittelten, um die „Blinden“ zu unterstützen. Dabei entfachte sich ein großer Eifer, Kampf- und Teamgeist , der definitiv mit normalem Fußball vergleichbar ist. Durch verschiedenste Übungen gewöhnten wir uns vor dem tatsächlichen Spielen durch Maurizios Anweisungen an die Kontrolle des Balls und das Annehmen und Spielen von Pässen ohne dabei zu sehen. Über den Verlauf des Workshops zeigte sich bei vielen eine Verbesserung der Wahrnehmung, wozu auch kleine aber stetige Erfolgserlebnisse beitrugen. Viele die noch nie in Kontakt mit Blindenfußball gekommen sind, waren positiv überrascht und waren bemüht eine gute Performance abzuliefern. Dabei engagierte sich auch Herr Seide, welcher ebenfalls an den Übungen und am Spiel teilnahm. 

Wir sind der Meinung, dass jeder mal eine solche wertvolle Erfahrung gemacht haben sollte, da wir selber froh sind diese gemacht zu haben. Einigen ist noch einmal klar geworden, dass auch Personen mit körperlichen Einschränkungen, wie in diesem Fall mit einer Sehbehinderung, fabelhafte Sportler sein können, die nicht zu unterschätzen sind. Da die Kosten sehr gering waren, sollte jeder die Chance nutzen diese Erfahrung auch einmal sammeln.

Verfasst von Florian Meß und Phil Steinert.